Pieter Holsteijn d. J. – VERKAUFT

Pieter Holsteijn der Jüngere
(Haarlem 1614 - 1673 Amsterdam)

Wiener Nachtpfauenauge

Feder und Pinsel, Aquarell- und Deckfarben, 162 x 211 mm
Papier, drei Kanten glatt abgeschnitten, rechter Rand ausgefranst
Wasserzeichen am unteren Rand angeschnitten:
Wappenschild mit diagonalen Balken (WZ D)
Bezeichnet rechts unter dem Falter: Monogramm PH (ligiert)
Die Rückseite zeigt zwei Skizzen in schwarzer Kreide, eine davon ist ein Schmetterling der Familie des Pfauenauges mit ausgebreiteten Flügeln, die zweite zeigt das gleiche Tier mit zusammengefalteten Flügeln (Abb. 1).

Provenienz:
Privatsammlung, Schweiz.

Das Große oder Wiener Nachtpfauenauge (Saturnia pyri) gehört zu den Nachtfaltern und gilt als der größte Schmetterling in Europa. Die Flügelspannweite kann bis zu 17 cm betragen. Das Gebiet um Wien ist die nördlichste Verbreitungsgrenze, das Insekt ist im südeuropäisch-nahöstlichen Gebiet heimisch. Auch Joris Hoefnagel bildet es bereits ab. Sein Sohn Jacob Hoefnagel nahm es in den Archetypa Studiaque Patris Georgii Hoefnagelii, Frankfurt 1592, als Nr. 1 in Pars III auf (Abb. 2). Die Darstellung lebte als Kopie weiter in den Diversae insectarum icones, Amsterdam 1630, Blatt 13. Holsteijns Darstellung ist mit derjenigen Hoefnagels nahezu identisch, aber Details wie der Insektenkörper unterscheiden sich wieder so sehr, dass man Hoefnagels Bild zwar ein Vorbild, aber keine Vorlage nennen könnte.

Die Darstellung des Insektes ist differenziert gestaltet, aber es wurde kein Versuch unternommen, die Plastizität durch raffinierten Farbauftrag zu erhöhen. Es gibt keinen Schattenwurf. Das Bild wirkt dekorativ, aber etwas flach. Das könnte darauf hinweisen, dass es nicht nach einem Präparat, sondern nach einer fremden Vorlage gemalt wurde. Dafür würde auch sprechen, dass die Zeichnung des Insektes nicht exakt ist, weder in den Proportionen noch in den Details (fr. Hinweis Dr. Wolfgang Nässig, Forschungsinstitut Senckenberg).

 

EmperorMoth

Abb. 1 Skizzen auf der Rückseite

Hoefnagl

Abb. 2 Jacob Hoefnagel, nach Joris Hoefnagel, Archetypa Studiaque Patris Georgii Hoefnagelii, Teil III, 1

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